Tarifrunde 2018

Argumente zur Metall-Tarifrunde 2018


 

Arbeiten rund um die Uhr und auch am Wochenende sowie das Aufweichen der Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben drohen der neue Standard zu werden. Die Beschäftigten wünschen sich gute Arbeit und Arbeitszeiten, die planbar sind und die sie selbst stärker beeinflussen können. Das ist das Anliegen der IG Metall-Kampagne "Mein Leben - meine Zeit. Arbeit neu denken!"




Vereinbarkeit braucht kurze Vollzeit

Familiäre Verpflichtungen, zum Beispiel die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen, sind der häufigste Grund für die Reduzierung von Arbeitszeit. Was die Beschäftigten brauchen, ist die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit zeitweise zu verkürzen.

 

  • Eine zeitweise Verkürzung der Arbeitszeit trägt maßgeblich dazu bei, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Die häufigsten Gründe für Beschäftigte, ihre individuelle Arbeitszeit zu reduzieren, sind familiäre Betreuung und Pflege. Fast 50 Prozent der Frauen und knapp 11 Prozent der Männer in Teilzeit arbeiten aus einem dieser Gründe kürzer.
  • In der Beschäftigtenbefragung der IG Metall 2017 wünschten sich 83 Prozent, die Arbeitszeit vorübergehend absenken zu können, um Arbeit und Privatleben besser vereinbaren zu können. Häufig genügt schon eine geringe Reduzierung der Arbeitszeit, um die Vereinbarkeit zu verbessern. 62 Prozent der Frauen mit Kindern unter 14 Jahren, die ihre Arbeitszeit reduzieren, arbeiten zwischen 21 und 34 Stunden in der Woche.
  • Ein Problem ist, dass Beschäftigte nach einer Reduzierung häufig nicht auf ihre ursprüngliche Arbeitszeit zurück dürfen. Deshalb will die IG Metall eine Wahloption auf Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für bis zu zwei Jahre mit Rückkehrrecht durchsetzen. Das ist gut für die Beschäftigten und sichert den Unternehmen Fachkräfte.

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Gute Argumente zur Tarifrunde Nr. 12 - Vereinbarkeit braucht kurze Vollzeit
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Arbeitszeitforderung

[Quelle: YouTube / IG Metall] - Die IG Metall erklärt ihre Arbeitszeitforderung -

 

Die IG Metall erklärt ihre Arbeitszeitforderung

 

Neben 6 Prozent mehr Geld fordert die IG Metall mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit. IG Metall-Mitglieder sollen einen Anspruch bekommen, ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden in der Woche abzusenken zu können – bis zu zwei Jahre lang.




Nur mit modernen Arbeitszeiten können Unternehmen Fachkräfte halten und neue gewinnen.

  • Trotz Anstiegs der Erwerbstätigen gibt es in Deutschland ein beträchtliches ungenutztes Arbeitskräftepotenzial. Den größten Anteil stellen die 2,6 Mio. Unterbeschäftigten. Das sind Erwerbstätige, die ihre Arbeitszeit gerne aufstocken würden und auch kurzfristig zur Verfügung stünden. Die Arbeitszeit reduzieren wollen demgegenüber nur 1,2 Mio. sogenannte Überbeschäftigte.
  • Weitere ungenutzte Fachkräftepotenziale: Laut IG Metall-Befragung sind fast 25 Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer in der MuE-Industrie unter ihrer Qualifikation beschäftigt. Die Arbeitszeitaufstockung von Frauen in ungewollter Teilzeit brächte bis zu 1,2 Mio. Vollzeitäquivalente. Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert die Erwerbsbeteiligung von Frauen und bringt dadurch mehr Fachkräfte. Nicht zuletzt: Immer noch finden viele Bewerber keinen Ausbildungsplatz.
  • Die Wahloption auf verkürzte Vollzeit macht Unternehmen für Fachkräfte attraktiver. Sie unterstützt die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben und verhindert durch Gesundheitsförderung, dass Fachkräfte ausfallen. Das Rückkehrrecht führt dazu, dass Fachkräfte nicht in der Teilzeitfalle stecken bleiben.

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Gute Argumente zur Tarifrunde Nr. 13 - Fachkräfte halten und gewinnen
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Entgeltforderung

Die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie läuft. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld und eine Wahloption für Beschäftigte, ihre Arbeitszeit reduzieren zu können. Beides ist berechtigt, notwendig und machbar für die Arbeitgeber. Die Eckpunkte bei der Entgeltforderung sind die Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank, die Trendproduktivität der Gesamtwirtschaft und eine Umverteilungskomponente.


[Quelle: YouTube / IG Metall] - Deshalb fordern wir 6 Prozent mehr Geld -

 

Die IG Metall erklärt ihre Entgeltforderung

 

Die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie sind gestartet. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld, für eine Laufzeit von 12 Monaten. Im Video erklären wir, warum.




Die deutsche Wirtschaft wächst weiter stabil. Einen wichtigen Beitrag zum Wachstum leistet der private Konsum, den die Tariferhöhungen der IG Metall maßgeblich gestützt haben. Daher will die IG Metall ihre verlässliche Tarifpolitik fortsetzen.

 

Die Forderung orientiert sich an der Zielinflationsrate der EZB von 2 Prozent. Dies soll Reallohnverlust verhindern und die Kaufkraft stützen. Hinzu kommt ein Ausgleich für den mittelfristigen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktivität von 1 bis 1,5 Prozent. So werden Beschäftigte an der steigenden Wertschöpfung beteiligt. Beides zusammen ergibt den verteilungsneutralen Spielraum.

 

Eine Umverteilungskomponente soll den Beschäftigten ihren wohlverdienten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg und dem gewachsenen Wohlstand sichern. Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie können sich höhere Löhne leisten: Sie sind auf Rekordniveau ausgelastet und erwirtschaften hohe Renditen.


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Gute Argumente zur Tarifrunde Nr. 9 - So setzt sich die Entgeltforderung zusammen
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