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Corona-Krise: Die Psyche stabil halten


Kontakt-Verbot, Home-Office, womöglich Quarantäne: Das Corona-Virus bringt unser gewohntes Leben zum Stillstand und stellt uns vor große Herausforderungen. Soziale Beziehungen und menschliche Nähe, die uns in Krisen auffangen und trösten, stellen plötzlich eine zu vermeidende Gefahr dar. Die Pandemie konfrontiert uns mit einer bedrohlichen Realität. Und plötzlich ist sie da, die Angst vor dem Ungewissen. Wie damit umgehen?


Die gute Nachricht: Sie können einfache Maßnahmen ergreifen, um auch in diesen Zeiten (#wirbleibenzuhause) auf Ihre emotionalen Bedürfnisse einzugehen und das psychische Wohlbefinden zu stärken. Der allgemeine Rat lautet dabei, allen Aktivitäten nachzugehen, die die unserer Seele gut tun, Stress abbauen und unser Immunsystem stärken.

Der Bund Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet weitere Hinweise für den Alltag:

 

  • Bewahren Sie eine Alltagsstruktur!
    Versuchen Sie einen möglichst strukturierten Tagesablauf einzuhalten, auch wenn Sie möglicherweise zu Hause isoliert sind. Planen Sie Ihren Tag im Vorfeld. Setzen Sie sich feste Zeiten für das Aufstehen, Arbeitstätigkeiten, Mahlzeiten bis hin zu Entspannungsaktivitäten, wie bspw. das Lesen eines Romans oder das Bepflanzen des Balkons. Wenden Sie sich Aufgaben zu, die Ihnen Mut machen und Kraft geben. Sie können dabei gern kreativ werden oder sich lang aufgeschobenen Aufgaben widmen, z. B. die Garage aufräumen oder den Kleiderschrank ausmisten. Vergegenwärtigen Sie sich danach, etwas geschafft zu haben. Dies wird Ihnen das Gefühl geben, proaktiv mit der Situation umzugehen.

 

  • Halten Sie soziale Kontakte aufrecht!
    Selbst wenn Sie nicht physisch mit Menschen zusammen sein können, können Sie dennoch mit Freunden, Familie und Kollegen in Verbindung bleiben. Verwenden Sie soziale Medien und Foren, um zu chatten. Planen Sie regelmäßige Video-Chats mit Freunden und Familienmitgliedern. Eine E-Mail, SMS oder WhatsApp-Nachricht kann viel dazu beitragen, Ihre Stimmung und die anderer Menschen zu heben. Insbesondere, wenn das Corona-Virus nicht das ganze Gespräch bestimmt.

 

  • Bleiben Sie aktiv!
    Körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Bestandteil einer guten psychischen Gesundheit ist. Nutzen Sie die Vielzahl kostenloser Apps, Videos und Fitness-Communities, um Sport und Bewegung auch jetzt in Ihren Alltag zu integrieren. Abhängig von Ihrem Wohnort sowie den aktuellen Gesetzen und Empfehlungen in Ihrer Region können Sie möglicherweise auch einen Spaziergang machen, durch den Wald wandern oder joggen gehen.

 

  • Achten Sie auf Ihren Schlaf!
    Schlafen Sie ausreichend und versuchen Sie Ihre üblichen Schlafgewohnheiten auch in Zeiten der Krise beizubehalten. Vermeiden Sie es, sich mehr als üblich ins Bett zurückzuziehen, um das Erschöpfungsgefühl in Phasen hohen Stresses nicht zusätzlich zu verstärken. Eine feste Tagesstruktur kann Ihnen dabei helfen.

 

  • Holen Sie sich seriöse Informationen ein!
    Während es wichtig ist, auf dem Laufenden zu bleiben, kann der ständige Konsum von Corona-News Ihr psychisches Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Gehen Sie bewusst mit Informationen um und suchen Sie gezielt bei vertrauenswürdigen Quellen, z. B. Robert-Koch-Institut (RKI). Nehmen Sie sich regelmäßige Informationspausen, um abzuschalten. Legen Sie sich beispielsweise ein Zeitlimit fest (30 Minuten am Morgen und 30 Minuten am Abend).

 

  • Schmieden Sie Pläne für die Zukunft!
    Während es sich vielleicht so anfühlt, als würden die Einschränkungen des öffentlichen Lebens für immer andauern, wird es eine Zeit geben, in der Sie zu Ihren gewohnten Routinen zurückkehren. Planen Sie bspw. ein Treffen mit Ihren Familie und Ihren Freunden und behalten Sie dieses Bild im Kopf. Dies wird Ihnen Zuversicht geben.

 

  • Halten Sie Kontakt zu Ihrem Therapeuten!
    Psychotherapeutinnen und -therapeuten gehören zu der Berufsgruppe, die auch während der bundesweiten Kontaktsperre die Versorgung der Patienten aufrechterhält. Falls Sie sich in Behandlung befinden und ein Vor-Ort-Termin nicht möglich ist, bieten viele Psychotherapeutische Praxen inzwischen Video-Sprechstunden und/oder telefonische Beratungen an. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten nach diesen Alternativen. Scheuen Sie sich nicht, in Krisen nach Hilfe zu fragen. Hausärzte, Fachärzte und psychiatrische Kliniken sind auch nach wie vor geöffnet.

 

 

Wo bekomme ich weitere Hilfe?

Sprechen Sie mit anderen über Ihre Sorgen und Ängste, z. B.

 

  • Bundesverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)
    Um im Umgang mit der Corona-Krisensituation aktiv zu unterstützen, wurde eine BDP-Corona-Hotline eingerichtet. Sie erreichen die (anonyme) Hotline täglich von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr unter 0800 777 22 44.

 

  • TelefonSeelsorge Deutschland
    In akuten Krisen stehen Ihnen die kostenfreien Rufnummern 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 der Telefonseelsorge zur Verfügung.

    Es fällt Ihnen schwer über Ihre Sorgen zu sprechen? Vielleicht fällt Ihnen das Schreiben leichter. Wählen Sie zwischen der anonymen Mail- und Chatberatung (Anmeldung zur Onlineseelsorge), bei der Ihnen Seelsorger_innen in einem schriftlichen Kontakt kostenlos zur Seite stehen.

    Als Notfallkoffer für Krisensituationen bietet Ihnen die App „KrisenKompass“ zusätzlich digitale Unterstützung zur Bewältigung schwieriger Lebenssituationen.
    Die App können Sie hier herunterladen:
    FÜR iOS: https://ios.krisen-kompass.app
    FÜR ANDROID: https://android.krisen-kompass.app

Quelle: https://volkswagen-net.de/wikis/display/public/VolkswagenNet/Corona-Krise%3A+Die+Psyche+stabil+halten